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Agrigento

Agrigento (55.000 Einw.), hübsch gelegen im Hügelland vor der Südküste Siziliens (dem “Afrikanischen Meer”), ist Provinzhauptstadt und Bischofssitz und einer der touristischen Höhepunkte der Insel.
Zwischen Oliven- und Mandelbäumen und sehr nah am Meer erheben sich die prachtvollen antiken Bauten im “Tal der Tempel” (Valle dei Templi), der besterhaltenen Tempelanlage der altgriechischen Welt. Sie stehen in lebhaftem Kontrast zu den modernen Hochhausblocks, die besonders im unteren, südlichen Teil Agrigentos vorherrschen. Neben den Monumenten der Antike sind im oberen, älteren Stadtteil auch verschiedene Bauten des Mittelalters und Barocks durchaus sehenswert.

Die Stadt wurde im 6. Jhdt. v. Chr. von Gela aus von dorischen Siedlern gegründet, die ursprünglich aus Rhodos stammten. Ihr Name geht auf den Fluss Akragas (den heutigen San Biagio) zurück. Phalaris war der erste Tyrann, der über die rasch wachsende Stadt herrschte. Er ließ auf der Akropolis, dem höchsten Punkt der Stadt und Ort der heutigen Kathedrale, bereits einen Zeus-Tempel bauen. Dann besiegte der Tyrann Theron 480 v. Chr. die Karthager in der Schlacht von Himera und die Glanzzeit der Stadt begann. Sie wurde zur stärksten Macht Siziliens nach Syrakus, was die Tempelruinen, die auf diese Ära, das 5. Jhdt. v. Chr., zurückgehen, belegen.
Der griechische Poet Pindar rühmte Akragas, das damals ungefähr 300.000 Einwohner zählte, als “schönste der sterblichen Städte”. Zu jener Zeit lebte auch der Philosoph Empédocles dort und spottete, dass seine Landsleute “bauten als würden sie ewig leben und aßen als würden sie morgen sterben”.
Die goldenen Jahre nahmen schnell ein jähes Ende, als die Karthager ihrerseits Akragas 405 v. Chr. schlugen. Die Stadt erholte sich nie mehr von dieser Niederlage und der riesige Tempel für den Olympischen Zeus, nach dem Sieg von 480 begonnen, blieb unvollendet.
Unter den Römern erhielt die Stadt den Namen Agrigentum, nach und nach ersetzt durch Kerkent (unter den Arabern), Girgenti (im Mittelalter) und schließlich, seit 1927, Agrigento.

Die Baudenkmäler aus christlicher Zeit liegen zwischen dem Bahnhof und der Kathedrale, die oberhalb der mittelalterlichen Stadt thront, einem stark maurisch geprägten Labyrinth winziger Gässchen und Treppen. Zum Beispiel vom “Viale della Vittoria” genießt man einen überwältigenden Blick hinab auf das “Tal der Tempel”, das sich südostwärts erstreckt, sowie das Meer dahinter.

Bergab vom (sehr lohnenden) Archäologischen Museum erreicht man zwei Gruppen von Tempeln, die übrigens früher farbenprächtig bemalt waren. Die östliche Gruppe besteht aus drei Bauten:
Der Tempel des Herakles (oder Herkules) – ältester (500 v. Chr.) und zweitgrößter Tempel des Tals, Concordia – einer der besterhaltenen Tempel der ganzen hellenischen Welt, und Juno Lacinia (Hera).
Die westliche Gruppe umfasst die mächtigen Ruinen des Tempels für den Olympischen Zeus: unvollendeter aber größter jemals gebauter dorischer Tempel, sowie die vier wieder aufgerichteten Säulen des Castor und Pollux-Tempels - das Wahrzeichen der Stadt.
Die Wahl einiger der Namen war übrigens mehr oder weniger willkürlich.
Die abends phantastisch erleuchteten Tempel liegen auf einer Linie nahe den Überresten der südlichen Stadtmauer, die einen steilen Abhang entlang verläuft. Die exponierte Lage unterstreicht die herausragende Schönheit der antiken Anlage.

Für einen Besuch sollten Sie sich besonders das “Mandelblütenfest” im Februar oder die Pirandello- und Persephone-Festivals mit klassischen Aufführungen, beide im August, vormerken.

Eine Exkursion entlang der Küste nach Westen bietet eine Fülle archäologischer Schätze und Naturschönheiten:
Nach ca. 30km erreichen Sie Eraclea Minoa hoch oben auf weißen Kreidefelsen, die senkrecht zu einem der schönsten Sandstrände Siziliens abfallen. Die Ausgrabungen (zum Teil unter Glasabdeckung) zeigen die Ruinen einer antiken Stadt aus dem 6. Jhdt. v. Chr.
Weitere ca. 25km nach Westen lädt der schon von Griechen und Römern geschätzte Thermalbadeort Sciacca (37.000 Einw.) dazu ein, arabisches Flair zu spüren und die engen Gässchen und Treppenwege zwischen den kubischen Häusern zu erkunden.
Und nochmals ca. 30km westlich liegt Selinunt, eine weitere beeindruckende griechische Tempelanlage, nicht ganz so gut erhalten wie die Bauten von Agrigento, aber dafür vor atemberaubender Kulisse: auf einem Plateau direkt über der Küste, eingebettet in Mohnwiesen, die mit den hellen einsamen Sandstränden kontrastieren - ein unvergessliches Panorama!